Von China ins Basislager am K2 am 11.1.25

„Dort, wo die Alpen aufhören, fing unsere Reise an“. So formulierte Bertram Rueb schon mal eine Kernaussage über seine Reise. Damit war klar, dass die Tour, die er zusammen mit seiner Frau Ingeborg, einigen Mitwanderern, einheimischen und tierischen Begleitern 2013 unternahm, alles andere als ein Spaziergang war.

Aber der Reihe nach: Start der rund vierwöchigen Reise war in Gengenbach am Rande des Schwarzwaldes. Mit dem Flugzeug ging es über die Türkei nach Bischeck in Kirgistan, weiter mit Bus und Geländewagen bis nach Yilike in China. Allein diese mehrtägige Anreise wäre für die meisten der über 80 Zuschauer schon Abenteuer genug gewesen. Selbst die notdürftige „Reparatur“ einer defekten Autobremse mit Draht, über die jeder TÜV – Prüfer entsetzt gewesen wäre, konnte den Fahrer des Gefährts nicht wirklich aufhalten.

Aber dann begann die eigentliche Expedition: Eine letzte Übernachtung in einem primitiven Steinhaus, dann folgte eine 14-tägige, 190 km lange Wanderung mit tausenden Höhenmetern zum Basislager des K2, dem 2. höchsten Berg (8611m) der Welt, zu Fuß und per Kamel. Tags über wurde in der prallen Sonne gewandert oder auf dem Kamel geschaukelt, nachts bei klirrendem Frost campiert. Eiskalte Flüsse mussten durchwatet werden, so dass die Schuhe mit Wasser vollliefen und sich im ungünstigen Fall bis zum nächsten Morgen in Eisklötze verwandelten. Dazu kam die dünne Luft, die das Atmen schwer machte: die größte überwundene Passhöhe war 4805m – das ist die exakt die Höhe des Mont Blanc. Alles Gepäck, vom 2 – flammigen Gaskocher über den Proviant bis zum Klozelt wurde auf dem Rücken der Tiere transportiert. Nachdem für den Großteil der Gruppe am chinesischen Basislager Endstation war, ging das Ehepaars Rueb und ein Führer noch bis zum pakistanischen Basislager. Das restliche Gepäck trug zu guter Letzt ein Esel.

Lohn der Anstrengungen: Außergewöhnliche, bizarre Landschaften wie sie in Mitteleuropa nirgends zu finden sind. Auch die Menschen der Region, vor allem das Schicksal der Uiguren unter der Herrschaft der Chinesen lagen dem Referenten am Herz. Lobende Erwähnung erhielt der einheimische Koch, der die Mannschaft auf der Reise versorgte, ebenso wie der Gesang des Reiseführers (Audioaufzeichnung!), auch wenn er für unsere Ohren etwas seltsam klang.

Bertram Rueb lies mit seiner Multivisionsschau mit beeindruckenden Bildern, Videos und Animationen die Zuschauer 2 Stunden lang daran teilhaben. Diese dankten ihm mit einem kräftigen Applaus, ließen ihn aber erst ziehen, nachdem er eine Menge Fragen zu Land und Leute beantwortet hatte. Eine außergewöhnliche Reise und eine gelungene Reisebeschreibung!

Bericht und Bilder: Claus Wallner