Historische Wanderung in Bebenhausen am 4.5.24

Eingeladen hatte der Schwäbische Albverein Talheim geschichtsinteressierte Bürger nach Bebenhausen. Der wohl profundeste Kenner der Ortsgeschichte Hans Haug begleitete uns. Bereits 1823 hatten die Vorfahren von Hans Haug den Ort mitbegründet. Der Vater wurde als jüngster unter 60 Bewerbern als Mitarbeiter im Schloss ausgewählt. Durch die Abdankung des Königs Wilhelm II 1918 und die Einrichtung des Landtags in Bebenhausen wurde er Landesmitarbeiter und später zum Schlossverwalter ernannt. Nach dem 2. Weltkrieg zog die verwitwete ehemalige Königin von Württemberg Charlotte im Schloss ein.
Interessante Details aus der Jugendzeit von Hans Haug dürfen Sie gerne in dem von Ihm verfassten Buch Königin Charlotte von Württemberg nachlesen. Bebenhausen ist der kleinste, nach Fläche aber der größte Stadtteil von Tübingen. Den ca. 350 Einwohnern stehen 13,3 km² zur Verfügung. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 26 Einwohner pro km². Das gesamte Ortsbild steht unter Ensembleschutz und darf nicht verändert werden. Das Zisterzienserkloster prägt den Ort und ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland.
Nach dieser Einführung in der kalten Kirche begannen wir unseren Rundgang durch den Ort. Bei besten Wetterverhältnissen und Sonnenschein konnten wir auf dem Panoramaweg oberhalb des Ortes die gesamte Klosteranlage überblicken. Im unteren Teil des Ortes erhielten wir Einblick in das mittelalterliche Leben : Mühle, Bäckerei , Schmiede, Steinmetze, Zimmerer, alle Handwerksberufe waren in der Hochblüte rund um das Kloster angesiedelt. Entlang den beeindruckenden Gärten des Mühlekanals beendeten wir am Marktplatz unsere Wanderung.
Der Organisator Albrecht Schumacher bedankte sich im Namen seiner 16 Gäste herzlich bei Hans Haug und seinem aus Pfalzgrafenweiler angereisten Bruders Frieder Haug mit 2 Buchgeschenken: Talheim in alten Bildern und Ortschronik Mössingen mit Belsen , Öschingen und Talheim. Der Vater von Hans und Frieder war Talheimer, somit bestehen nach wie vor gute verwandtschaftliche Verhältnisse nach Talheim.
Den wohlverdienten Abschluss genossen wir beim Talwirt.